Swakopmund und Living Desert Tour

Man hatte uns hinreichend vor diesem Ost-Wind gewarnt. Aber wir nur: „Ja, ja, so´n bisschen Wind kann uns schon nicht erschüttern“. Heute haben wir erfahren, was ein starker Ostwind (Backofentemperatur) in Kombination mit Sand so bedeutet. Das Hautpeeling war auf jeden Fall gratis.

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Wir haben am Vormittag also Plan B ausgepackt und das Museum in Swakopmund besucht. Am Nachmittag stand dann die sagenumwobene „Living Desert“ Tour auf dem Programm. Wir hatten schon viel darüber gehört, also konnten wir der Tour um die „Little Five“ nicht wiederstehen. Pünktlich wurden wir von Doug und seinem Landrover vor Meikes Guesthouse abgeholt und ab ging es in die nahegelegenen Dünen der Namib Wüste. Wenn Biologieunterricht in der Schule mal so spannend gewesen wäre, wäre ich vermutlich Tierarzt geworden. Es wurden Bilder in den Sand gezeichnet, Geckos ausgegraben und Chamäleons mit Maden aus den Büschen gelockt. Am Ende stand noch eine atemberaubende Achterbahnfahrt durch die Dünen auf dem Programm, die nur noch durch den Sonnenuntergang übertroffen wurde. Unterm Strich: Verdammt unterhaltsame 4 Stunden und ein Gecko-Lächeln, dem wohl keiner wiederstehen kann (siehe Beweisfoto).

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Abgerundet wurde der Tag durch ein leckeres Abendessen im Hansa-Hotel. Den Charme der Kolonialzeit kann man hier schlecht beschreiben, das Essen war auf jeden Fall saulecker. Pianospieler und uniformierte Bedienstete inklusive.

Namib Desert Panorama

Von Windhoek bis Swakopmund

Die ersten drei Tage kommen uns vor wie eine Woche, so viel haben wir bereits erlebt. Am ersten Abend wurden wir gleich “lekker” von einem Ur-Südwester mit gegrilltem Fisch und Live Championsleague verwöhnt. Das war auch bitter nötig, nachdem ich Sebastian nach dem langen Flug auch noch durch halb Windhoek gehetzt hatte. Eigentlich hätten wir dort sowieso nichts an Sehenswertem gefunden (Stadtplan vergessen), ein netter schwarzer hat uns dann aber den Weg gewiesen. So gab es dann doch noch Reiterstatue und Christuskirche zu sehen.

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Am zweiten Tag ging es für uns dann am frühen Morgen weiter Richtung Süden über den Spreetshoogte Pass. Hier durfte Sebastian sein Offroad Talent mal richtig unter Beweis stellen, als sich die Strasse abwerwitzig steil in die Höhe schlängelte und uns auch noch andere Autos entgegen kamen. Überhaupt ist das Fahren in Namibia echt abenteuerlich. Asphaltstraßen gibt es so gut wie keine, über die Schotterpisten lässt sich aber auch sehr gut mit 120 Sachen bügeln. Allerdings bekamen wir schon mehrfach den Hinweis, dass unser Toyota Hilux ab 120 „hinten sehr leicht wird“. Also schnell noch ein bisschen extra Proviant (Bier, etc.) gekauft. Gegen Nachmittag erreichten wir unser erstes großes Zwischenziel, die Namib Desert Lodge in der Nähe der Sossuvlei Dünen. Eine Oase mitten in der Namib Wüste. Keine Ahnung, wo hier das Wasser herkommt, hat angeblich 20 Jahre lang nicht geregnet. „Alles ganz umweltfreundlich“ versicherte uns einer der deutschsprachigen Guides. Früh ging es für uns ins Bett, denn…

… am dritten Tag durften wir bereits um 4:45 Uhr aufstehen. Die zweithöchsten Dünen der Welt sollen nämlich bei Sonnenaufgang so richtig knorke ausschauen. Also mit Affenzahn durch die Dunkelheit losgedüst, um bei Öffnung des Parks ganz vorne mit dabei zu sein. Das letzte Stück Piste vor den berühmten Dünen war dann wirklich noch eine Herausforderung. Sandpiste, nur für 4×4 Fahrzeuge freigegeben. Treu nach Jans Motto „Viel hilft viel“ wurde dann einfach das Gaspedal durchgetreten, damit die Gefahr schneller vorbei ist. So waren wir dann auch schon gegen 7:15 Uhr am Ziel und hatten die berühmteste Düne vor Augen. Also: Stiefel geschnürt, Wasser eingepackt und Sunblocker aufgetragen, und auf gings nach oben. Wegbegleiter waren seltsame kleine Käfer, die sich mit dem Allerwertesten zuerst in den Sand eingegraben haben. Sebastian versuchte sich dann noch im „Auf dem Hosenboden Runterrutschen“, was aber eher im „Sand in den Gesäßtaschen sammeln“ endete. Insgesamt hatten wir aber genug Sand für eine eigene kleine Düne in den Schuhen. Trotzdem: Tolles Erlebnis und beeindruckende Landschaft. Der Nachmittag wurde dann am eiskalten Pool in unserer Anlage verbracht. Frisch erholt ging es dann am Abend noch auf eine Tour durch die Umgebung inklusive Gin-Tonic bei Sonnenuntergang. Die endlosen Weiten der Namib Wüste sind echt beeindruckend und durch Fotos schwer festzuhalten.

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Vierter Tag: Endlich mal ausschlafen. Nachdem wir bereits um 20 Uhr todmüde ins Koma gefallen sind, waren wir bereits um 7 morgens topfit. Auf dem Weg zurück nach Norden hielten wir Mittags in der kleinen Stadt Walvisbay. Dort gab es bei der Bäckerei Probst, die seit 57 Jahren in Deutscher Hand ist, Hawaiischnitzel mit Pommes und panierten Fisch mit Kartoffelsalat. Die Schwarzwälder Kirschtorte konnte ich mir gerade so verkneifen. Kurz darauf erreichten wir die deutscheste Stadt südlich des Äquators: Swakopmund, Wenn man es nicht gesehen hat, glaubt man’s auch nicht: „Altes Amtsgericht“, „Kaiserhof“ und „Brauhaus“: Alles wie in Deutschland. Ansonsten ein niedliches kleines Städtchen, wunderschön am Meer gelegen, die Straßen breit wie die Leopoldstraße, aber nicht asphaltiert. Wir genossen ein paar leckere Drinks an der Uferpromenade und ließen einfach mal die Füße baumeln. Ich hatte mein persönliches Highlight dann noch beim Sonnenuntergang fotografieren: Warum kommt eigentlich nach 100 normalen Wellen immer so eine Turbo-Riesenwelle? Es könnte ja auch ruhig mal so eine „Ich warne den Berki kurz vor-Welle kommen“. Aber nein: Füße nass, Hose nass, Fotoapparat gerade noch so gerettet. Dafür aber ein paar geile Bilder geknipst. Zum Ausklang des Tages gab es dann noch leckere Steaks (Berki: Springbok, Basti: 500g Knoblauch-Rumpsteak) bei Kücki‘s.

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