Einmal Sossusvlei und Zurück

Nach unserem Frühstück im Emerald Bed & Breakfast brachen wir in Richtung Sossusvlei auf. Wir hatten an diesem Tag nichts großartiges mehr vor, daher fuhren wir den kleinen Umweg über den Gamsberg-Pass. Wir wurden mit einer wunderbaren Aussicht belohnt und kamen immer noch früh genug in der Moon Mountain Lodge an, um den Abend mit einigen Bierchen ausklingen zu lassen. Unsere Bungalows waren atemberaubend in den Fels gebaut und die Aussicht auf die unendliche Weite Namibias atemberaubend. Nachdem die Sonne untergegangen war dachten wir erst, dass auf einem Berg ein Flutlicht eingeschaltet worden wäre. Dann wurde uns klar, dass gerade der Vollmond aufgeht und der Moon Mountain Lodge alle Ehre machte. Das Abendessen war extrem lecker, es gab unter anderem Oryx Filet, Schweinenacken und Lamm. Der von Sonja ausgewählte Shiraz war der Wahnsinn und wir haben im Laufe des Abends noch eine zweite Flasche bestellt. Todmüde gingen wir zu Bett. Ich persönlich habe geschlafen wie ein Stein.

Am nächsten Morgen mussten wir früh raus, wir wollten ja zum Sonnenaufgang schon bei den Dünen im Sossusvlei sein. Die Lodge hatte uns netterweise schon leckere Lunchpakete gepackt und so ging es um 6 Uhr Richtung Süden. Wir waren noch vor Sonnenaufgang am Parkeingang und mussten daher ein bisschen warten, bis sich die Tore öffneten. Für alle, die noch nicht da waren: Jeden Morgen gibt es eine regelrechte Ralley zu den Dünen, weil jeder das Lichtspiel der aufgehenden Sonne genießen möchte. Wir hatten aber keinen Stress und beobachteten auf dem Weg noch ein paar Heißluftballons, die vor den Dünen aufstiegen. Nachdem Sebastian und ich in 2013 gleich zur letzten Düne durchgerauscht sind, haben wir uns dieses Mal die Düne 45 vorgenommen. Am frühen morgen war es noch einigermaßen erträglich, obwohl man immer zwei Schritte voran und einen Schritt zurück macht. Die Aussicht von Oben war phänomenal und nur durch sehr vielen anderen Besucher getrübt. Nachdem wir wieder unten waren ging es gleich weiter zum Sossusvlei. Nachdem ich die Sandpiste dorthin (4×4 ist Pflicht) 2013 gut gemeistert hatte, übernahm ich auch dieses Mal wieder das Steuer. Trotz aller Bemühungen habe ich es irgendwann geschafft uns im tiefen Sand einzugraben. Zum Glück standen an der Stelle schon einige Fahrzeuge und ein netter Afrikaner gab uns gleich Starthilfe und ein paar Tips zum Weiterfahren. Also alles nicht so schlimm. Statt dem Aufstieg auf die letzte Düne namen wir uns dann das Dead Vlei vor. Keine Ahnung warum wir das beim letzten mal nicht gemacht haben, es war das absolute Highlight an diesem Tag. Alte, abgestorbene Bäume in einer ausgetrockneten Salzpfanne und das Ganze mit den Dünen im Hintergrund: Unsere Fotoapperate sind heißgelaufen. Der Weg zurück zum Auto war in der prallen Sonne nochmal anstrengend, aber wir fuhren glücklich und zurfrieden nach Hause.

Der Abend verlief ohne weitere Vorfälle (Bierchen, Wein und leckeres Essen werden nicht mehr gesondert erwähnt. Ich sage nur: Rinderfilet, yumm). Ich wollte im Bett noch ein paar Kapitel lesen, mir ist aber nach ca. drei Seiten der Kindle auf die Nase gefallen, weil ich eingeschlafen bin.

Windhoek

Nachdem wir am Flughafen in Windhoek gefühlt das halbe Servicepersonal für uns arbeiten lassen haben, stand endlich der Fahrer der Vermietstation vor uns. Die Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt von Windhoek dauert etwa 40 Minuten und wir waren schon ganz gespannt auf unseren Toyota Hilux. Oh Mann, wir wurden nicht enttäuscht: Zwei 80l Tanks, zwei Ersatzreifen, Axt, Schaufel und ein fetter Wildfänger waren genau unser Ding. Geil! Die gefühlten 8 Stunden in der Vermietstation waren dann nicht so geil. Erst eine technische Einweisung mit allen Details, dann ca. 500 Dokumente unterschreiben (auf jeden Fall mehr als bei meinem letzten Autokauf) und zu guter Schluß noch ein Video über die Gefahren des Straßenverkehrs. Alter Schwede! Uns wurde auf jeden Fall mehrfach klar gemacht, dass jeder Geschwindigkeitsüberscheitung auf Sandpisten mit lebenslänglichem Zuchthaus (oder so ähnlich) bestraft werden. Um das zu kontrollieren ist natürlich eine Blackbox im Wagen verbaut. Nachdem wir endlich fertig waren gondelten wir dann mit unserem Schlachtschiff in Richtung Unterkunft, dem Emerald B&B.

Nachdem wir ausgiebig geduscht hatten, brachen wir noch zu einem Sightseeing Trip auf, der auf Grund der fehlenden Highlights sehr kurz ausfiel. Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Sightseeing das einzige war, was uns noch von unserem wohlverdienten kühlen Bier trennte.

Für unser erstes Abendessen hatten wir uns Joe’s Beerhouse ausgesucht, welches uns von allen Seiten empfohlen wurde. Und wir wurden nicht enttäuscht: Das Bier war kühl und süffig, das Essen extrem lecker und die ganze Location ein Traum. Sehr verwinkelt und gemütlich, mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. So ließen wir den Abend langsam ausklingen und freuten uns auf die erste Nacht in einem namibischen Bett.

Gute Nacht!

Endlich geht’s los: Flug von München über Johannesburg nach Windhoek

Keine Ahnung wie oft wir schon von diesem Moment gesprochen haben, aber heute wurde er endlich war: Das gemeinsame Bier mit einem leckeren Essen im Airbräu am Münchner Flughafen vor unserem großen Urlaub. Beinahe ein ganzes Jahr ist es her, dass Jan, Sonja, Sebastian und ich das erste mal über eine mögliche gemeinsame Reise nach Namibia und Botswana gesprochen hatten. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht, schon ging es los.

Wer weiß, wann es mal wieder Spargel oder Schnitzel gibt, also besser nochmal zugeschlagen. Überpünktlich ging es dann mit dem A330-200 los in Richtung Johannesburg. Ich habe ja inzwischen die Theorie, dass es in jedem Flieger einen “Quotensäugling” gibt, der einem den Flug versüßt. Diesmal war es ein kleines Mädchen, welches aber nach einer Stunde zum Glück einschlief. Ansonsten war es aber ein sehr ruhiger und angenehmer Flug und der Service von South African war super (sage ich nur, weil ich gleich zu Begin einen Gin Tonic bekommen habe). Das Umsteigen in Johannesburg war unspektakulär und weitere drei Stunden später waren wir bereits in Windhoek. Wie gut, dass uns im Flieger niemand ein Einreiseformular gegeben hatte. Dadurch hatten wir plötzlich den gesamten Flieger vor uns bei der Immigration. Toll! Glück im Unglück: Wir durften uns dann an den Schalter für Südafrikaner vordrängeln. War am Ende des Tages aber alles egal, weil der angekündigte Shuttle für uns nicht da war und wir sowieso noch zwei Stunden mit wildem telefonieren verbrachten. Am Ende kam heraus, dass ich nicht ganz unbeteiligt am Chaos war, aber egal. Endlich waren wir da.