Swakopmund

Es ist schon interessant, wie sich der Tagesrhythmus während eines Namibia Urlaubs ändert: Plötzlich liegt man Abends um neun in der Kiste und ist schon wieder um sieben auf den Beinen. Das Frühstück genossen wir ein letztes Mal mit dem grandiosen Ausblick auf die endlose Weite bevor wir nach Swakopmund aufbrachen. Bei der Fahrt musste ich diverse Male an einen Sketch von Hape Kerkeling denken (“Norwegen ist unheimlich lang- und weilig”). Meine Fresse hat sich die Strecke gezogen. Nach jeder Kuppe kam wieder eine neue, schier unendliche und monotone Fläche. Einziger Lichtblick waren zwischendurch der Gaub Canyon und der Kuiseb Pass, die zu kurzen Fotostops einluden. In Walvisbay gab es ein “leichtes” Mittagessen im super-modernen Einkaufszentrum. Ich weiß auch nicht: Auf dem Foto in der Speisekarte sah es wie ein Hot-Dog aus. Bekommen habe ich dann ein überdimensionales Brötchen mit extrem kalorienreicher Füllung. Weiter ging es nach Swakopmund wo wir in Meikes Guesthouse von Meike (nicht die Besitzerin, die andere Meike) begrüsst und mit allen nötigen Informationen versorgt wurden. Ratz-Fatz waren auch die Tische im Ocean Cellar und Hansa Hotel reserviert und wir konnten uns in den schön eingerichteten Zimmern frisch machen. Das Abendprogramm beinhaltete einen kurzen Spaziergang durch die Stadt (Swakopmund erinnert irgendwie an ein Städtchen an der Nordesee, allerdings mit Palmen), Sonnenuntergang am Jetty und einem leckeren Fischessen im Ocean Cellar. Als letztes Highlight war das Champions League Rückspiel FCB gegen Real Madrid in Kücki’s Pub geplant. Zum Ergebnis muss ich ja nichts weiter sagen, sehr enttäuscht schlurften wir zur Unterkunft zurück.

Für den nächsten Tag hatten wir bereits die “Little 5 Tour” gebucht, die Sebastian und ich beim letzten Mal schon so toll fanden. Wir wurden dafür von Douglas direkt an der Unterkunft abgeholt und eh wir uns versahen, waren wir auch schon in der Dünenlandschaft nahe Swakopmund angekommen. Das tolle an der Tour ist, dass es nicht nur um das Abhaken der “Little 5” geht, sondern dass man extrem viel über das Leben (und Überleben) in der Wüste erfährt, warum der Sand genau diese Farbe hat und wo dieser eigentlich herkommt. Wind und Nebel in Swakopmund sind für die Bewohner zwar unschön, sind aber der Grund für die Tierwelt in den Dünen. Douglas und seine Kollegen gaben sich dann auf der weiteren Fahrt auch alle Mühe, uns sämtliche Tierchen auch mal persönlich vorzustellen: Mistkäfer, Wüsten-Eidechse, Wüsten-Gecko und eine Sidewinder Snake. Ich persönlich war aber besonders am Chamäleon interessiert. Leider fanden wir selbst keins und ich hatte schon Angst, dass uns dieses Highlight vorenthalten bleiben würde. Dann bekam Doug plötzlich ein Anruf, denn eine andere Gruppe hatte eins aufgespürt. Also schnell losgedüst und schon ging die Fotosession los. Es müssen nicht immer die großen Tiere sein, die einen begeistern.

Für das Abendessen hatten wir uns das Hansa Hotel ausgewählt, welches mit seinem Interieur den Charme der Kollonialzeit versprüht. Schwere Vorhänge, goldene Bordüren und ein afrikanischer Kellner, der Hochdeutsch sprach. Beim Essen wiederhole ich mich vermutlich schon zum zehnten mal, aber es war wieder ausgezeichnet. Egal ob Springbock oder Bergzebra, alles sehr köstlich. Zum Schluss gab’s noch ein paar Drinks in der Hotelbar, bevor wir völlig überfressen und todmüde ins Bett fielen.

 

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