Von Swakopmund zur Otjohotozu Guestfarm

Wir ließen das „Nordseestädtchen“ Swakopmund nach einem ausgiebigen Frühstück und einmal Volltanken hinter uns. Für den Weg Richtung Norden hatten wir uns noch einen Abstecher zur Mondlandschaft überlegt und holten uns das benötigte Permit im Wildlife Office. Die Mondlandschaft erinnerte uns ein klein wenig an den Zabriski Point im Death Valley, war aber deutlich uninteressanter als erhofft. Am Ende des Abstechers sahen wir sogar noch eine Welwitschia Pflanzen, die älteste Pflanze der Welt. Sah eher wie ein ausgetrockneter Salatkopf aus, aber bei dem Alter sehen wir mal darüber hinweg. Auf der Weiterfahrt war unser Hauptthema, ob ein Abstecher zur Spitzkoppe Sinn macht und wo zum Kuckuck eigentlich der Campingplatz mit den schönen Felsformationen war, den Sebastian und ich beim letzten Mal schon so toll fanden. Nach Studium von Reiseführer und Karte entschieden wir uns für diesen Umweg und waren am Ende alle schwer begeistert. Die Spitzkoppe als Berg schaut schon recht schnieke aus, der besagte Campingplatz mit den gigantischen Sandsteinen und Felsbögen war traumhaft. Als Highlight leisteten uns beim Lunch noch ein paar Klippschliefer Gesellschaft. Auf dem Weg zur Guestfarm wurden die Wolken über uns immer dichter und aus meinem Kommentar, dass Regen doch mal ganz toll wäre, wurde ein handfester Wolkenbruch. Als wir bei der Guestfarm ankamen schüttete es wie aus Eimern, der Schauer samt Gewitter zog dann aber schnell weiter. Wir hatten das sogenannte „Kranzberghaus“ gemietet, welches separat mitten in der Wildnis stand. Der Ausblick und die Geräuschkulisse von dort waren unbeschreiblich und wir fühlten uns spätestens jetzt in Namibia angekommen. Die Freude hielt für Jan nicht lange an, als die Gastgeberin Esther ihm von den diversen Schlangenarten erzählte, die hier in Hülle und Fülle hausen. Zitat „Gerade ist hier noch eine Puffotter durchgesaust. Aber die haben ja mehr Angst vor uns als wir vor denen. Macht aber wegen den Skorpionen und Schlangen auf jeden Fall immer die Tür zu“. Jan war begeistert. Das tolle an so einer Guestfarm ist, dass man gemeinsam mit den anderen Gästen und den Besitzern zu Abend ist und so viel über das Farmleben erfährt. Das Gelände rund um die Farm war mit 200.000 Hektar riesig und wir erfuhren, dass sie außer Elefanten und Hippos alle Tiere haben. Andreas, der Farmbesitzer, lief irgendwann zu Höchstform auf, als er uns von einigen Vorfällen mit Wildtieren berichtete. Das leichtsinnige Verhalten von Touristen waren die offensichtlichen Gründe, aber auch Frauen während ihrer Periode seien oft der Grund für Angriffe von Raubkatzen. Der Höhepunkt der Diskussion war erreicht, als die Frau der anderen Gastfamilie zum Tisch zurückkam und ihr Mann meinte: „Schatz, wir haben gerade festgestellt, dass Du mit uns auf Safari darfst, weil Du keine Periode mehr hast“. Alle waren froh, als das Thema gewechselt wurde. Wir fanden zum Beispiel auch noch heraus, dass die anderen Gäste ebenfalls in Meikes Guesthouse waren und dort ihre Wertsachen im Safe vergessen hatten. Wir hätten die Sachen locker mitbringen können, so mussten sie aber die halbe Strecke nochmal zurückfahren. Zufälle gibt’s!

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