Ndhovu Lodge und Okavango River

Die Anreise zur Ndhovu Lodge hatten wir noch gut vom letzten Mal in Erinnerung. Weil die Wiese zur Lodge noch von der Regenzeit überflutet war, mussten wir damals einen großen Umweg über Stock und Stein fahren. Diesmal war es sogar noch ein bisschen abenteuerlicher: Wie mussten unser Auto schon vor der überfluteten Wiese parken und wurden dann von einer kleinen spartanischen Fähre zum anderen Ufer gebracht. Im Wasser badeten ein paar afrikanische Kinder und die Landschaft rundherum war wunderschön. In der Lodge angekommen gab es einen kleinen Begrüßungsdrink und danach wurde erstmal auf dem Holzdeck mit Blick auf den Kavango relaxt. In der Ferne grunzten ein paar Hippos und wir freuten uns auf die abendliche Bootstour. Michael war ein super Guide und er zeigte uns am Ufer diverse Vogelarten, ein paar (zugegebenermaßen sehr kleine) Krokodile und als Highlight ein Flusspferd mit weit aufgerissenem Maul. Das ist übrigens ein Warnzeichen der Hippos. Also falls Ihr mal einem begegnet und das passiert, lieber den Rückwärtsgang einlegen. Es waren aber nicht nur die Tiere, die uns begeisterten. Die gesamte Stimmung auf dem Fluss mit der untergehenden Sonne war unbeschreiblich schön. Wenn man einen Moment konservieren könnte, wäre dieser Abend bestimmt in der engeren Wahl. Das Abendessen wurde uns von der Köchin persönlich anmoderiert und wir erfuhren während des Essens noch einiges über die Lodge und das Leben in Namibia. Plötzlich fing die Hausdogge laut an zu bellen und wir wussten bereits, dass der Hund auf Hippos anschlägt, die manchmal bis an die Lodge herankommen. Bis auf ein lautes platschen haben wir von dem Flusspferd leider nichts mehr gesehen. Trotzdem beeindruckend.

Am zweiten Tag frühstückten wir rechtzeitig, um so früh wie möglich im nahegelegenen Bwabwata Nationalpark zu sein. Dieser war in Größe und Vegetation genau gegensätzlich zu Etosha: Dichter Bewuchs, dafür aber viel kleiner. Dementsprechend genossen wir die 19 km Rundfahrt ohne Eile und konnten einige Tiere beobachten. Unser Mittagessen legten wir am Wasserloch ein, wo uns einige Elefanten Gesellschaft leisteten. Die Biester waren ganz schön dreist und vertrieben uns irgendwann von unserem schönen Schattenplatz und wir mussten in der Sonne weiteressen. Im Nachhinein gesehen haben wir wohl ein bisschen überreagiert, aber wenn ein großer Elefant mit wackelnden Ohren auf einen zukommt, legt man doch lieber mal den Rückwärtsgang ein. Mein persönliches Highlight des Tages war aber ein Schwarm Insekten (wir vermuten Bienen oder Hornissen), der plötzlich über unser Auto hinwegbrummte. Erst dachten wir, es wäre ein Flugzeug. Dann wurde es kurz dunkel und der Schwarm flog direkt über unser Auto hinweg. Irgendwie beängstigend und beeindruckend zugleich. Ein besonderer Dank geht übrigens an unseren Floßführer Jan, der tatkräftig beim Übersetzen mit dem Floß angepackt hat. Fehlte eigentlich nur noch das „O sole mio“.

Am Abend genossen wir nochmal die Tour über den Okavango River, wobei wir diesmal nicht so viele Tiere sahen. Ich hatte es mir mittlerweile zur Lebensaufgabe gemacht, den kleinen Pied Kingfisher ordentlich zu belichten, was sich als nicht so einfach erwies. Die Stimmung war auch beim zweiten Mal wieder toll. Mit uns auf dem Floß waren ein paar Südafrikaner, die sich während der Fahrt einige Whiskeys gegönnt haben. Auch das zweite Abendessen war wieder sehr lecker, Schweinegulasch mit Nudeln und Gemüse. Fast wie in Deutschland.

Mit all diesen Eindrücken im Gepäck verließen wir am nächsten Morgen die Ndhovu Lodge und setzten ein letztes Mal mit dem Floß zum Festland über (danke nochmal an Jan). Als Spezial-Service glänzte unser Auto frisch gewaschen und wir bedankten uns bei den Afrikanern mit einem (fast kühlen) Sixpack Bier. Das Fazit zur Ndhovu Lodge war von uns allen sehr positiv. Vor allem die Lage mitten im Nirgendwo und direkt am Okavango ist einfach unschlagbar. Der anstehende Wechsel des Besitzers wird der Lodge aber sicher nicht schlecht tun, die ersten Renovierungsarbeiten waren bereits im Gange.

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